Ja, natürlich!
Felsformation „Zwölf Apostel“ am Altmühltal-Panoramaweg

Erdgeschichte im Naturpark Altmühltal

Felsen und Magerrasen, Karstphänomene, zahlreiche Höhlen und Steinbrüche prägen die Landschaft im Naturpark Altmühltal. Der Ursprung all dieser Besonderheiten liegt im Untergrund: die kalkigen Gesteinsschichten des Weißjura.

Die Juragesteine bestehen fast ausschließlich aus hellen Kalk- und Dolomitgesteinen und haben ein unvorstellbares Alter von 150 bis 140 Millionen Jahren. Damals war das Gebiet des heutigen Naturpark Altmühltal von einem ausgedehnten, relativ flachen Meer bedeckt. Die subtropische Insel-, Riff- und Lagunenlandschaft des Jurameeres war von faszinierenden Lebewesen bevölkert. Nach ihrem Tod sanken sie auf den Meeresgrund und wurden von Schlamm bedeckt. Im Laufe der Jahrmillionen versteinerten die Ablagerungen des Jurameers und seine Bewohner wurden zu Fossilien, die in den Steinbrüchen der Region wieder ans Licht kamen. Die markanten Felsen im Naturpark Altmühltal entstanden als Korallen- und Schwammriffe in der urzeitlichen Lagune.

Später durchfloss die Urdonau in einer großen Schleife von Süden kommend das Wellheimer Trockental und einen Teil des heutigen Altmühltals. Im Laufe von mehr als zwei Millionen Jahren grub sie sich immer tiefer in die Gesteinsschichten. Wo das Gestein hart war, entstanden schmalere Talabschnitte und beeindruckende Felstürme. Als die Urdonau ihren Lauf änderte, fiel das Urdonautal zwischen Rennertshofen, Wellheim und Dollnstein trocken. Zwischen Dollnstein und Kelheim übernahm die Altmühl das breite Tal. Die Urdonau dagegen bahnte sich ihren Weg durch das Bett des kleineren „Kelheimer Flusses“ und schuf dabei bei Kelheim den Donaudurchbruch „Weltenburger Enge“ mit seinen bis zu 70 Meter hoch aufragenden Felswänden.

Doch nicht nur die urzeitlichen Ströme formten das Gestein der Gegend. Selbst der Regen kann Rinnen und Klüfte in das wasserlösliche Kalkgestein fräsen. So entstanden unterirdische Höhlen und Wasserläufe, die an manchen Stellen als Karstquellen wieder aus dem Boden sprudeln. Da die Niederschläge im porösen Untergrund schnell versickern, sind die Böden trocken. Ohne Feuchtigkeit kommt es kaum zu Humusbildung, außerdem sind sie sehr nährstoffarm und flachgründig – und damit eine perfekte Grundlage für die Ausbildung der artenreichen Magerrasen.