"Altmühltaler Weiderind"

Eine neue Marke für Landschaftspflege, Klimaschutz und Tierwohl
Der Naturpark Altmühltal startet nach intensiver Vorbereitung das Projekt „Altmühltaler Weiderind“ als einen wichtigen Meilenstein zur nachhaltigen Entwicklung der Grünland-Kulturlandschaft im Naturraum Frankenalb. Und der Naturpark setzt damit- angesichts der aktuellen rechtlichen Neuorientierung bei der Weideschlachtung – auch neue Maßstäbe für Klimaschutz, Landschaftspflege und Tierwohl.
Seit Januar 2022 sind mehrere Landwirte und Metzger aus dem Naturpark Altmühltal in einer gemeinsamen „Altmühltaler Weidefleisch-Vermarktungsgesellschaft“ vernetzt, die das „Altmühltaler Weiderind“ auf der Grundlage eigener Qualitätskriterien vermarktet (Link auf Homepage siehe unten). Unterstützung bei der Projektentwicklung leisteten die Landwirtschafts- und Naturschutzbehörden sowie die Landschaftspflegeverbände. Die Förderung der Initiative erfolgt aktuell im Rahmen der Förderinitiative "HeimatUnternehmen" des Bayer. Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
Die Inhalte der Qualitätskriterien sind an den Anforderungen an das Bayerische Bio-Siegel an das Gütesiegel „Gute Qualität aus Bayern“ orientiert und bieten den Verbrauchern eine hohe Sicherheit bei der Gewährleistung einer naturverträglichen Grünlandbewirtschaftung sowie der darauf aufbauenden hohen Fleischqualität. Diese wird zusätzlich noch durch die dem Tierwohl Rechnung tragende Weideschlachtung erhöht. Ein Lebendtiertransport mit all seinen negativen Folgen für die Tiere und die spätere Fleischqualität entfällt komplett. Einen so hohen Anspruch an die Fleischqualität wird derzeit von keinem anderen Markenprogramm für einen umfassenden Naturraum angeboten.
Die dauerhafte Sicherung von extensivem Weidegrünland stellt zudem eine bedeutende Grundlage für die Klimaentlastung dar. Diese überragende kulturlandschaftliche Leistung gerade der Weidewirtschaft wird jetzt gezielt in das öffentliche Bewusstsein gehoben. Leider wurden diese überragenden Leistungen durch die Überbetonung der Methan-Emissionen von wiederkäuenden Rindern in der veröffentlichten Diskussion massiv verdrängt. Denn diese in der Tat existierende Emission wirkt sich nur dann als Klimabedrohung aus, wenn man die unnatürliche Futtermittelbasis der Rinder von Ackerbauflächen – zu erheblichen Teilen sogar Soja-Import aus oftmals Regenwaldrodungen – als Grundlage nimmt. Mit der Umstellung auf eine rein grünlandbasierte Futtermittelgrundlage – wie beim Altmühltaler Weiderind – werden jedoch diese Emissionen durch die vielfach höher wirksamen Klimaeffekte der Weiderhaltung mehr als ausgewogen. Denn mit dieser Umstellung werden über die nachhaltige Bodennutzung der Weidetiere in starkem Maße Biomasse und Humus gebildet, die zu einer enormen CO²-Bindung beitragen. Diese über Jahrhunderte bewährte Koevolution von Weideland und Weidenutzung wird nun wieder aktiviert. Und angesichts der zu erwartenden Trockenperioden spielen solche feuchtigkeitsfördernden Bodenprozesse einerseits, aber auch die Pufferfunktion bei vermehrten Starkregenereignissen andererseits eine für den Boden- und Klimaschutz ähnlich bedeutsame Funktion, die wir sonst nur den Wäldern zuordnen.
Mit dem Vermarktungs- und Marketingprojekt „Altmühltaler Weiderind“ wird auf dieser ökologischen Grundlage aber auch noch ein wertschöpfendes Regionalprodukt kreiert, das der Landwirtschaft und dem Lebensmittel verarbeitenden Handwerk ausgezeichnete Zukunftsperspektiven im Bereich des Naturpark Altmühltal bietet.
Gastwirte und der interessierte Fach- und Einzelhandel im und auch im weiten Umfeld des Naturpark Altmühltal können die ersten Premiumprodukte über die „Altmühltaler Weidefleisch-Vermarktungsgesellschaft“ beziehen.
An der Teilnahme am Projekt interessierte Landwirte und Metzger können sich direkt an die "Altmühltaler Weiderind Vermarktungs UG" wenden.
Alle weiterführende Informationen finden Sie unter: