Ja, natürlich!
Steinerne Rinne

Steinerne Rinnen im Naturpark Altmühltal

Steinerne Rinnen sind geologische Besonderheiten und zugleich hochsensible, schützenswerte Biotope. Im Naturpark Altmühltal trifft man sie an verschiedenen Stellen an: Am Hahnenkamm bei Meinheim und Hechlingen, am nördlichen Albtrauf bei Ettenstatt, aber auch an den Hängen des Altmühltals und seiner Seitentäler treten diese oftmals unbekannten Phänomene auf. Sie bilden sich insbesondere dort, wo oberhalb eines relativ steilen Abhangs kalkhaltige Quellen austreten.

Ohne Kalk geht es nicht

Neben der Wassermenge, der Fließgeschwindigkeit, der Wassertemperatur und dem Druck beeinflussen vor allem der Kalkgehalt im Wasser, ob eine Steinerne Rinne entstehen kann. Beim Bergabließen wird das Wasser stark bewegt und gut mit Luft durchmischt, und Kalk kann sich ablagern.

Moose und Algen als Baustoffe

Moose und Algen tragen maßgeblich zur Entstehung der Steinernen Rinnen bei. Durch die Überrieselung mit kalkhaltigem Wasser werden die Moose langsam mit einer Kalk-Kruste überzogen, und es bildet sich der graue Kalktuff. Oben auf der Ablagerung siedeln sich frische, grüne Moose an, und das Bachbett wächst langsam in die Höhe. Besonders häufig ist das Starknervmoos (Cratoneuron sp.) vertreten. In der wasserführenden Rinne finden sich dagegen Algen.

Steinerne Rinnen – zerbrechliche Naturschönheiten

Die Steinernen Rinnen, aber auch Kalksinter- und Kalktuff-Terrassen sind Anziehungspunkte für Erholungssuchende und Naturfreunde gleichermaßen. Die Bereiche neben, ober- und unterhalb der Rinnen und Terrassen sind jedoch meist weiche Böden und sumpfig, beim Betreten hinterlässt man hier oftmals Trittspuren und Schäden. Der poröse Kalktuff selbst ist sehr empfindlich; hier richten unachtsames Betreten, Berühren, Spielen durch Kinder oder Hunde nachhaltigen Schaden an, das Wachstum des Kalktuffs ist u.U. über Jahre gestört.

Daher ist es sinnvoll, die Wege entlang den Rinnen so zu führen, dass man die Rinnen gut beobachten kann, diese jedoch nicht berührt werden können. Hier ist der Naturpark Altmühltal aktiv, um Besucherinnen und Besuchern ein ungestörtes Naturerlebnis zu ermöglichen, gleichzeitig aber auch die Natur und deren sensiblen Teile zu schützen. Bestehende Wege werden ertüchtigt, und mit Info-Tafeln über die Maßnahme und das notwendige Verhalten informiert. Der Appell der Naturpark-Ranger: „Ihr habt viele Freiräume, dieses faszinierende Naturgebilde gibt es jedoch nur an wenigen Stellen.

Danke, dass ihr verantwortungsvoll in der Natur unterwegs seid!“