Ja, natürlich!
Gungoldinger Wacholderheide

Wacholderheide und Magerrrasen

Die typischen Wacholderheiden an den Talhängen geben dem Naturpark Altmühltal sein südländisch anmutendes Aussehen. Bodentemperaturen von über 40 Grad Celsius sind hier keine Seltenheit!

Die Talhänge sind ein ebenso heißer wie trockener Lebensraum: Niederschläge versickern schnell im Untergrund. Der Mangel an Feuchtigkeit führt dazu, dass es kaum zu Humusbildung kommt. Die Böden sind nährstoffarm und flachgründig.

Obwohl die Magerrasen und Wacholderheiden arm an Nährstoffen sind, gehören sie trotzdem – oder gerade deshalb – zu den artenreichsten Lebensräumen in Europa. Die Tiere und Pflanzen, die hier vorkommen, sind echte „Spezialisten“. Sie haben sich an die extremen Bedingungen angepasst, mit denen viele weit verbreitete Arten nicht zurecht kommen. Auf den Magerrasen finden sich Tiere und Pflanzen, die sonst im Mittelmeergebiet oder in den Alpen heimisch sind – darunter Enziane, seltene Orchideenarten, duftende Thymian- und Majoranpflanzen.

Am Ende der jüngsten Eiszeit, als die Landschaft in Europa baumfrei war, konnten sich diese Gräser und Kräuter aus der Ferne schnell verbreiten. Dass die Licht und Hitze liebenden Arten heute noch im Naturpark Altmühltal zu Hause sind, ist der Weidewirtschaft zu verdanken: Zahlreiche Hänge wurden dafür gerodet und werden heute noch von den weidenden Schafherden freigehalten. Besonders eindrucksvolle Beispiele für Magerrasen sind der Lintlberg bei Riedenburg, die Gungoldinger Wacholder­heide, die Arnsberger Leite, der Schellen­berg bei Kinding, die Mühlbergleite bei Dollnstein und der Wacholderhang bei Zimmern.