Ja, natürlich!
Blindschleiche

Die Reptilien im Naturpark Altmühltal

Reptilien lieben Strukturen, die licht und sonnig sind. Die Waldeidechse beispielsweise nutzt die totholzreichen Lebensräume im Naturpark Altmühltal als Sonnen- und Nahrungsplätze. Zur Überwinterung und zur Eiablage suchen sich Ringelnattern und andere Schlangen Asthaufen. Fündig werden Reptilien unter anderem in den Naturwaldreservaten, d.h. größeren Waldgebieten, in denen eine Nutzung durch Holzentnahme oder Forstwirtschaft untersagt ist.

Schlangen

Schlangen sind Schuppenkriechtiere, die von echsenartigen Vorfahren abstammen und deren Beine sich fast vollständig zurückgebildet haben:

Ringelnatter

Ringelnatter

Die Ringelnatter kann man sehr gut an den beiden halbmondförmigen gelben bis orangenen Flecken an ihrem Hinterkopf erkennen. Ringelnattern regulieren ihre Körpertemperatur gezielt durch ihr Verhalten, so vergrößern sie zum Beispiel ihren Körper beim Sonnen, indem sie sich abflachen und verkleinern ihre Körperoberfläche durch zusammenrollen, wenn es kälter wird. Die Schlange hat ein sehr großes Spektrum an Lebensräumen und bewohnen im Sommer eher feuchte Gebiete. Sie ernähren sich hauptsächlich von Amphibien und sind ausgezeichnete Schwimmer.

Schlingnatter

Schlingnatter

Die Schlingnatter gehört zu den eher unbekannten heimischen Reptilien. Vielleicht liegt das an ihrer Zeichnung, die perfekt geeignet ist, um sich zu tarnen. Selbst beim Sonnenbaden, bevorzugt sie Plätze unter warmen Steinen, und kann so trotzdem in Deckung bleiben. Wenn sie doch einmal von Wanderern entdeckt wird, kann man sie leicht mit der Kreuzotter verwechseln. Doch ist die Schlingnatter mit nur 60-70cm viel kleiner als die Kreuzotter und im Gegensatz zu ihrer Verwandten ungiftig.

Kreuzotter

An ihrem länglichen, dreieckigen und deutlich vom Körper abgesetzten Kopf, kann man erkennen, dass die Kreuzotter zu den Vipern gehört. Ein weiteres Merkmal dieser Schlangenfamilie sind die senkrechten Schlitze, die ihre Pupillen bilden. Wie auch die anderen Vertreter aus ihrer Familie, ist die Kreuzotter giftig. Für einen gesunden Menschen ist das Gift jedoch nicht gefährlich. Kreuzottern bevorzugen keinen bestimmten Lebensraumtyp, man findet sie in Mooren, auf Wiesen und Heideflächen, sowie an Waldrändern und auf Waldlichtungen.

Echsen

Auch Echsen sind Schuppenkriechtiere, bei denen die Beine in der Regel voll ausgebildet sind und zur Fortbewegung genutzt werden. Es gibt aber auch schlangenähnliche Echsen mit zurückgebildeten Gliedmaßen wie die Blindschleiche:

Zauneidechse

Zauneidechse

Die Zauneidechse ist das "Reptil des Jahres 2020". Zauneidechsen werden 15-20cm groß. Die Weibchen sind überwiegend braun gefärbt, die Männchen haben vor allem während der Paarungszeit grüne Seiten, oder sind komplett grün gefärbt. Zauneidechsen brauchen wie alle Reptilien warme und trockene Standorte. Man findet sie oft in von Menschenhand geprägten Gebieten, wie an Bahndämmen, in Gärten, an Wegrändern oder in Steinbrüchen.  Als tagaktives Tier, kann man die Zauneidechse besonders gut in den späten Vormittagsstunden beobachten.

Waldeidechse

Waldeidechsen können bis zu 18cm lang werden, dabei kann der Schwanz in Einzelfällen zweimal so lang wie der Körper des Tieres sein. Im Gegensatz zur zauneidechse hat diese Art einen kleinen und stark abgeflachten Kopf. Die Grundfärbung der Waldeidechsen ist braun bis grau, auf der Oberseite besitzen sie helle, strichförmige Flecken. Die Körperunterseite ist meist gelb gefärbt, Männchen haben während der Paarungszeit orange bis rotgefärbte Bäuche. Waldeidechsen sich feuchtigkeitsbedürftiger als andere Eidechsenarten, bei Gefahr flüchten sie sogar ins Wasser und können dieses durchschwimmen.

Blindschleiche

Blindschleiche

Der lateinische Name der Blindschleiche bedeutet „zerbrechliche Schlange“, obwohl sie, trotz ihres Aussehens, keine Schlange ist, sondern zu den Echsen gehört. Doch „zerbrechlich“ beschreibt die Echse gut. Die Blindschleiche hat mehrere Sollbruchstellen entlang ihres Körpers, die es ihr erlauben ihren Schwanz abzuwerfen wenn Gefahr von einem Beutegreifer droht. Der Schwanz zappelt noch eine ganze Weile weiter um den Fressfeind abzulenken und die Blindschleiche kann unbemerkt fliehen.