Ja, natürlich!
Fuchs

Säugetiere im Naturpark Altmühltal

Die Vielfalt an Säugetieren im Naturpark Altmühltal ist groß. Es geht von den allseits bekannten Waldbewohnern wie Reh, Fuchs und Hase, über Wasserbewohner wie den Biber, zu nachtaktiven, fliegenden Säugern wie den Fledermäusen. Daneben gibt es auch Wiederkehrer, wie die Wildkatze oder den Wolf. Bei ihnen kann man sich nicht mal sicher sein, ob sie sich tatsächlich wieder im Naturpark niedergelassen haben, so selten bekommt man sie zu Gesicht.

Biber

Biber auf der Biberburg

Der Biber baut im Naturpark Altmühltal fleißig seine Burgen. Tagsüber lässt er sich selten blicken, doch seine Spuren sind vielerorts deutlich zu sehen. Biber werden bis zu einem Meter lang; dazu kommt der bis zu 30 Zentimeter lange Schwanz, die Biberkelle. In seinem Revier legt der Biber unterschiedliche Wohnbaue an, vom einfachen Erdbau bis zur Biberburg. Wenn der Biber Bäume fällt, nutzt er sie nicht nur als Baumaterial: Im Winter ist der Pflanzenfresser, der keinen Winterschlaf hält, auf Rinde und Zweige als Nahrung angewiesen. Außerdem frisst er die Wurzelstöcke von Wasser- und Uferpflanzen. Im Sommerhalbjahr stehen dagegen Gräser, Kräuter und Wasserpflanzen auf dem Speiseplan. Wo sich „Meister Bockert“, so der Name des Bibers in Fabeln, niederlässt, entstehen dank Biberdämmen und -burgen in kurzer Zeit vielfältige und artenreiche Feuchtbiotope.

Fledermäuse

Fledermaus

Mit den Ohren sehen und mit den Händen fliegen – mithilfe der Echoortung gelingt eine Jagd in der Nacht. Die Gebiete in denen viele Insekten zu finden sind, nutzen Fledermäuse als ihre Jagdgründe, dazu gehören Waldränder und -wege, Parks, Teiche, Seen und ruhig fließende Gewässer, aber auch Hecken, Bauernhöfe sowie Streuobstwiesen. In den Wintermonaten sind die kleinen Säuger auf Fels-und Baumhöhlen, Fassadenspalten oder Keller als Winterquartiere angewiesen. Auf Störungen reagieren sie empfindlich.

Wolf

Junge Wölfe

Der Wolf war in Deutschland ausgerottet und ist seit dem Jahr 2000 wieder heimisch. Das Wildtier löst neben der Freude über die Rückkehr oftmals auch Skepsis, Verunsicherung u.a. bei Tierhaltern und vor allem viele Fragen auf. Wölfe sind sehr anpassungsfähig und haben sehr große Reviere. Allein an einem Tag können sie sich bis zu 50 km von ihren Jungen für die Nahrungssuche entfernen. Wölfe sind durch die Zerschneidung ihres Lebensraumes sowie durch den Verkehr stark gefährdet und daher streng geschützt.

Reh

Rehbock

Das Reh ist unsere häufigste und kleinste Hirschart. Es kommt in Wäldern und mittlerweile sogar auf der offenen, deckungslosen Flur vor. Ihr Körper ist gut an das Durchschlüpfen dichter Vegetation angepasst. Sie sind Fluchttiere und versuchen sich bei Gefahr mit wenigen weiten Sprüngen ins Unterholz oder Gebüsch zu retten. Uns Menschen können die Waldbewohner z.B. schon auf mehr als 300 Meter Entfernung wittern, da sie einen gut ausgeprägten Geruchssinn haben.

Wildschwein

Wildschwein

Die Population der Wildschweine steigt immer weiter, trotzdem haben viele Menschen die schlauen Waldbewohner noch nie zu Gesicht bekommen. Die borstigen Tiere suchen sich versteckte Ruheplätze und sind meist dämmerungsaktiv. Ihr großer Vermehrungserfolg rührt u.a. daher, dass die Schwarzkittel absolute Allesfresser sind. Aber auch die Wurfgröße von durchschnittlich 6 Frischlingen trägt dazu bei. Die stark ausgeprägten Eckzähne dienen v.a. bei den Männchen als Waffen bei Rangkämpfen.


Eichhörnchen

Eichhörnchen

Die tollkühnen Kletterer fallen durch ihr rotbraunes Fell auf, wenn sie durch die Baumkronen turnen. Auch der buschige Schwanz, der fast Körperlänge erreicht, macht das Eichhörnchen unverwechselbar. Er dient als Balance- und Steuerhilfe und ermöglicht den Hörnchen ein Leben in den Bäumen, er schützt sie aber auch vor Kälte. Die kleinen Tiere bewohnen aber längst nicht mehr nur Wälder, sie haben sich zu Kulturfolgern entwickelt und sind mittlerweile auch in Gärten und Parks anzutreffen. Im Winter halten sie Winterruhe, wofür sie im Herbst bereits Vorräte an Nüssen und Samen im Boden verstecken – Werden sie alle Verstecke wieder finden?

Rotfuchs

Rotfuchs

Unser Fuchs, auch Reineke genannt, gilt als besonders schlau. Er passt sich an unterschiedlichste Lebensbedingungen an, daher findet man ihn in Wäldern und auf der Flur, aber auch immer häufiger in Großstädten. Rotfüchse sind Allesfresser: von Mäusen über Regenwürme, Früchte und Beeren nutzen sie alles als Nahrung – hin und wieder stehlen sie auch ein Huhn aus dem Freilauf oder dem Stall. Füchse sind Einzelgänger und meist während der Dämmerung aktiv. Allerdings werden die Welpen von Rüde und Fähe gemeinsam im unterirdischen Fuchsbau aufgezogen.

Tipp: Während der Ranzzeit (Paarungszeit) im Januar und Februar sind die Tiere auch tagaktiv und können gut beobachtet werden.

Dachs

Dachs im Wald

Obwohl seine unterirdischen Bauten in vielen Wäldern zu finden sind, haben die wenigsten Naturfreunde einen Dachs schon mal leibhaftig gesehen. Die Tiere sind nachtaktiv und verbringen einen Großteil ihres Lebens unter der Erde. Daran ist auch ihr kompakter Körperbau mit den kurzen Beinen und starken Grabpfoten angepasst. Besonders auffällig ist die weiß-schwarze Gesichtsmaske der Dachse. Sie leben in Familien, ähnlich aufgebaut wie Wolfsrudel. Während der kalten Jahreszeit halten sie Winterruhe.

Feldhase

Feldhase

Feldhasen sind Einzelgänger. Sie setzen auf ihre gute Tarnung, wenn sie sich tagsüber in ihrer Sasse (eine Mulde im Acker) aufhalten. Wittern sie Gefahr, dann drücken sie sich eng in die Mulde hinein. Sie haben aber auch eine ausgeklügelte Fluchtstrategie bei Bedrohung durch einen Fuchs oder Greifvogel: Feldhasen können nämlich bis zu 70 km/h schnell rennen, er ist wendig und kann fast 2 m hoch springen. Eine Häsin kann drei bis viermal im Jahr setzen, meist 1 bis 3 Junge. Die Jungen kommen sehend und behaart zur Welt, da sie Nestflüchter sind.

Wildkatze

Junge Wildkatze

Die Wildkatze ist extrem scheu und verlässt meist nur bei Dunkelheit ihre Deckung, um zu jagen. Ihr Lebensraum sind naturnahe Wälder und Halboffenlandschaften. Wildkatzen sind stark bedroht, auch weil ihre Lebensräume immer weiter schwinden. Verglichen zur Körpergröße haben die Einzelgänger sehr große Streifgebiete: bei Katern können es bis zu 3.000 ha sein, bei den Kätzinnen bis 800 ha. Den Tag verschlafen die Katzen in hohlen Baumstämmen, Reisighaufen oder bodennahen Baumhöhlen. Nachts wagen sie sich für die Jagd auf Grünlandflächen oder Brachen, aber nur wenn Versteckstrukturen in Nähe sind.

Weidetiere - vierbeinige Landschaftspfleger

Altmühltaler Lamm auf der Weide

Seit Jahrhunderten ziehen die Schäfer mit ihren Herden über die Wacholderheiden im Naturpark Altmühltal. Auch weidende Rinder war lange Zeit fester Bestandteil der Landschaft. Steile Hänge mit felsigen und wenig fruchtbaren Böden dienten als Weiden, da keine andere landwirtschaftliche Nutzung möglich war. Aufkommende Gehölze wurden stets verbissen, so blieben die Flächen offen.