Steinbrüche und Steinbruchhalden
Die Steinbrüche im Naturpark Altmühltal liefern nicht nur hochwertiges Baumaterial, sie öffnen auch ein Fenster in die Erdgeschichte. Nach der Ausbeutung sich selbst überlassen, entwickeln sie sich zu wertvollem Lebensraum.
Der Stein aus dem Naturpark Altmühltal ist begehrt. Er wurde für prachtvolle Bauten wie die Hagia Sophia oder den Stephansdom in Wien verwendet. Im Naturpark Altmühlt selbst prägte er die Jurahäuser mit ihren Legschieferdächern und Bruchsteinmauern und damit einen Baustil, der charakteristisch für die Region ist.
Abgebaut wird der Kalkstein im gesamten Naturpark Altmühltal. Weltbekannt sind die Solnhofener Plattenkalke aus den Steinbrüchen zwischen Solnhofen und Eichstätt. Sie eignen sich nicht nur als Baumaterial, sondern auch für das Steindruckverfahren Lithografie, mit dem schon Künstler wie Chagall und Miró arbeiteten.
Immer wieder kommen zwischen den Gesteinsschichten Fossilien aus der Jurazeit ans Licht. Einige von ihnen – allen voran der Urvogel Archaeopteryx – wurden bisher nur im Naturpark Altmühltal gefunden. Viele dieser spektakulären Entdeckungen sind in den Fossilienmuseen ausgestellt.
Nach der aktiven Nutzung erobert sich die Natur die Steinbrüche zurück. Die Abraumhalden dienen dann vielen bedrohten Tier- und Pflanzenarten als Ersatzlebensräume. Sie bieten ähnliche Lebensbedingungen wie freiliegende Felsen. Hier wächst zum Beispiel der Weiße Mauerpfeffer, die Futterpflanze der Raupen des Apollofalters. Geschützte Vogelarten wie Uhu, Wander- und Turmfalke finden Nistplätze an den steilen Wänden der ehemaligen Steinbrüche.