"Altmühltaler Weiderind"

Eine neue Marke für Landschaftspflege, Klimaschutz und Tierwohl
Der Naturpark Altmühltal hat nach intensiver Vorbereitung das Projekt „Altmühltaler Weiderind“ als einen wichtigen Meilenstein zur nachhaltigen Entwicklung der Grünland-Kulturlandschaft im Naturraum Frankenalb gestartet. Damit werden neue Maßstäbe für Klimaschutz, Landschaftspflege und Tierwohl gesetzt.
Seit Januar 2022 sind mehrere Landwirte und Metzger aus dem Naturpark Altmühltal in einer gemeinsamen „Altmühltaler Weidefleisch-Vermarktungsgesellschaft“ vernetzt, die das „Altmühltaler Weiderind“ auf der Grundlage eigener Qualitätskriterien vermarktet (Link auf Homepage siehe unten). Unterstützung bei der Projektentwicklung leisteten die Landwirtschafts- und Naturschutzbehörden sowie die Landschaftspflegeverbände.

Durchführung des Projektes: Naturpark Altmühltal (SF) e.V.
Das Projekt wird seit 2022 vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten über die Finanzierungsrichtlinien Ländliche Entwicklung (FinR-LE) mit einem 90% Fördersatz finanziell unterstützt.
Die 10% Eigenanteilsfinanzierung wird über eine Sonderumlage von den Mitgliedslandkreisen getragen.

Vor der Umsetzungsphase wurde bereits eine Machbarkeitsstudie/Potenitialanalye für das Projekt durch den Naturpark Altmühltal (SF) e.V. in Auftrag gegeben. Diese wurde als Förderprojekt über eine LEADER-Förderung (50%) durchgeführt.
Die Qualitätskriterien sind an den Anforderungen an das Bayerische Bio-Siegel / an das Gütesiegel „Gute Qualität aus Bayern“ orientiert und bieten den Verbrauchern eine hohe Sicherheit bei der Gewährleistung einer naturverträglichen Grünlandbewirtschaftung sowie der darauf aufbauenden hohen Fleischqualität. Diese wird zusätzlich noch durch eine dem Tierwohl Rechnung tragende Weideschlachtung, hofnahe Schlachtung oder durch möglichst kurze Transportwege zu regionalen Schlachtbetrieben erhöht.
Extensiv genutztes Grünland
Nachhaltige Bodennutzung durch Biss, Tritt und Dung
Die dauerhafte Sicherung von extensivem Weidegrünland stellt eine bedeutende Grundlage für die Klimaentlastung dar. Diese überragende kulturlandschaftliche Leistung gerade der Weidewirtschaft wird jetzt gezielt in das öffentliche Bewusstsein gehoben. Leider wurde dies durch die Überbetonung der Methan-Emissionen von wiederkäuenden Rindern in der öffentlichen Diskussion massiv verdrängt. Denn diese in der Tat existierende Emission wirkt sich nur dann als Klimabedrohung aus, wenn man die unnatürliche Futtermittelbasis der Rinder von Ackerbauflächen – zu erheblichen Teilen sogar Soja-Import aus oftmals Regenwaldrodungen – als Grundlage nimmt. Mit der Umstellung auf eine rein grünlandbasierte Futtermittelgrundlage – wie beim Altmühltaler Weiderind – werden jedoch diese Emissionen durch die vielfach höher wirksamen Klimaeffekte der Weidehaltung mehr als ausgewogen. Denn mit dieser Umstellung werden über die nachhaltige Bodennutzung der Weidetiere in starkem Maße Biomasse und Humus gebildet, die zu einer enormen CO²-Bindung beitragen. Diese über Jahrhunderte bewährte Koevolution von Weideland und Weidenutzung wird so wieder aktiviert. Und angesichts der zu erwartenden Trockenperioden spielen solche feuchtigkeitsfördernden Bodenprozesse einerseits, aber auch die Pufferfunktion bei vermehrten Starkregenereignissen andererseits eine für den Boden- und Klimaschutz ähnlich bedeutsame Rolle wie wir sie sonst nur den Wäldern zuordnen.



Regionalprodukt mit Zukunftsperspektive
Mit dem Projekt „Altmühltaler Weiderind“ wird ein wertschöpfendes Regionalprodukt kreiert, das der Landwirtschaft und dem fleischverarbeitenden regionalen Handwerk ausgezeichnete Zukunftsperspektiven im Bereich des Naturpark Altmühltal bietet. Auch Gastronomen und der interessierte Fach- und Einzelhandel im und auch im weiten Umfeld des Naturpark Altmühltal können diese Premiumprodukte beziehen.
Weiterführende Informationen finden Sie auch unter:
An der Markennutzung interessierte Landwirte, Metzger und Gastronomiebetriebe oder an der Teilnahme am Projekt interessierte Dienstleister, die über mobile Schlachteinheiten oder einen entsprechenden Sachkundenachweis verfügen, wenden sich entweder direkt an Frau Spranger von der Geschäftsstelle (andrea.spranger@naturpark-altmuehltal.org) oder an den Projektumsetzungsbegleiter Herrn Popp (info@altmuehltaler-weiderind.de).
Zur Beantragung der Markennutzung ist die Angabe von Kontaktdaten erforderlich. ein entsprechendes Kontaktdatenformular erhalten Sie auf Anfrage bei uns in der Geschäftsstelle.